Hautkrebs Behandlung und Vorsorge

Hautkrebs-Behandlung und -Vorsorge

Auffälliges Muttermal Hautkrebsvorsorge Hautkrebsbehandlung Hautarzt Köln Dr. Kruppa Dr. Larsen

Hautkrebs ist in Deutschland der häufigste Organkrebs. Mit rund 400.000 Neuerkrankungen pro Jahr (Quelle: Universitäts-Hautklinik Hamburg-Eppendorf) ist die Zahl der Neuerkrankungen auf einen neuen, erschreckenden Spitzenwert angestiegen - Tendenz weiter steigend. Allein in den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der Neuerkrankungen (Inzidenz) in Deutschland mindestens verdoppelt. Seit den 70er Jahren hat sich die Inzidenz sogar versechsfacht. Nicht mitgerechnet dabei ist die ungleich höhere Zahl der Hautkrebsvorstufen, genannt aktinische (Synonym: solare) Keratosen bzw. Morbus Bowen. Die Zahl dieser Vorstufen wird derzeit auf 1,7 Millionen Fälle pro Jahr geschätzt. Unbehandelt können aber auch diese Vorstufen in den manifesten (weißen) Hautkrebs übergehen und dann auch zum Streukrebs werden (metastasieren).

Insgesamt gibt es etwa 70 verschiedene Hautkrebs-Erkrankungen. Viele davon sind jedoch relative Exoten und daher für die statistische Betrachtung weniger von Bedeutung. Rund 87% der Neuerkrankungen werden jedoch dem sogenannten "weißen" Hautkrebs zugerechnet, ein halboffizieller Ausdruck dafür, dass dieser Krebs im Regelfall nicht pigmentiert in Erscheinung tritt. Hier wurde eine sprachliche Abgrenzung zum sogenannten "schwarzen" Hautkrebs vorgenommen, auch genannt "(malignes) Melanom". Das Hauptproblem am Melanom ist sein biologisch äußerst aggressives Verhalten bei fortgeschrittenem Wachstum. Noch heute stirbt jeder Sechste mit der Diagnose "Melanom". Die Chance der Betroffenen liegt somit eindeutig in der Früherkennung, z. B. durch das Hautkrebs-Screening, wie es seit 2008 flächendeckend für alle gesetzlich Versicherten ab 35 Jahren in Deutschland eingeführt wurde. Darüber hinaus bieten es mittlerweile zahlreiche gesetzliche Krankenversicherungen auch für deutlich jüngere Versicherte an. In der privaten Krankenversicherung steht es allen Versicherten ohne Altersbeschränkungen zu. Neben dem Screening, sinnvollerweise unter Zuhilfenahme des Dermatoskops, bieten wir für spezielle Fragestellungen die computergestützte Videomikroskopie ("Foto Finder®"), aber auch die "Elektrische Impedanzspektroskopie" (Fa. Nevisense®, Stockholm) an. Frühzeitig entdeckt, können Hautkrebs und seine Vorstufen mit einer Vielzahl von Behandlungsoptionen (operativ, aber auch durch Photodynamische Therapie (PDT), Laser, medikamentöse Tumortherapie etc.) von uns therapiert werden.

LasergerätDer Hauptgrund für den rapiden Anstieg von Hautkrebs nicht nur bei uns, sondern auch in den anderen Ländern der westlich orientierten Welt mit vorrangig hellhäutiger Bevölkerung, liegt in der deutlich gestiegenen Exposition gegenüber UV-Strahlung aus natürlichen wie auch künstlichen Quellen. Vereinzelt seit den späten 30er Jahren, vor allem aber nach dem Ende des 2. Weltkriegs kam es in Mode, die Haut aus kosmetischen Gründen zu bräunen. Braune Haut wurde zum Inbegriff des Jet-Set, Hollywood-Schauspieler waren in den mittlerweile zunehmend in Farbe gedrehten Filmen "braungebrannt". Dem damaligen Zeitgeschmack des US-amerikanischen Publikums gemäß und damit durchaus stilbildend für die westliche Hemisphäre waren eher mediterrane Hauttypen mit dunkelbraun-schwarzem Haar und entsprechender Pigmentierung der Haut. Prototypen dieses Schönheitsideals waren z.B. Clark Gable, Cary Grant, Montgomery Clift oder Rock Hudson. Wie stark sich dieser Zeitgeschmack auswirkte, konnte man an Elvis Presley sehen, der von Natur aus eigentlich blond war. Die Bräunung der Haut war in diesem neuen Kulturverständnis ein Hinweis darauf, das diejenige Person sich (teuren) Aufenthalt bzw. Urlaub in südlichen Gefilden leisten konnte. In der äußerst erfolgreichen Patricia Highsmith-Adaptation "Nur die Sonne war Zeuge" verkörperte Alain Delon 1959 exakt diesen Typus, in dem er - sichtlich gebräunt - das Segelboot nebst luxuriösem Lebensstil am Mittelmeer des von ihm ermordeten Freundes übernahm. Fernreisen, sei es beruflich bedingt oder aber zu Freizeitzwecken, waren in den 50er und frühen 60er Jahren ja oft noch sehr teuer und somit ein Privileg der wohlhabenden Menschen. Somit versinnbildlichte braune Haut eine Person in tendenziell solventen Verhältnissen. Höheres Einkommen wurde und wird aber oftmals auch mit einem höheren Bildungsgrad gedanklich verknüpft, so dass gebräunte Haut plötzlich in der Allgemeinbevölkerung mit einem höheren Sozialstatus assoziiert wurde. Die zudem aufkommende Begeisterung für exklusive Sportarten wie Tennis, Segeln, Bergsteigen, Golfen etc., die allesamt typischerweise draußen bzw. gerne auch in wärmeren Klimazonen praktiziert wurden, unterstrich diesen Eindruck zusätzlich. Die Romanfigur, die alle diese Tätigkeiten ausübte bzw. diese Eigenschaften vollendet in sich zu vereinen schien, war "James Bond", der ab der ersten Verfilmung 1962 zu einem bis damals nie dagewesenen Boom in der westlichen Welt führte und somit das Schönheitsideal brauner Haut noch weiter verbreiten half. Aber auch Frauen erschienen zunehmend gebräunt auf der Leinwand wie im öffentlichen Leben. Auch hier dürften mediterrane Typen wie Sophia Loren, Gina Lollobrigida, Claudine Auger, Claudia Cardinale etc. die Popularität brauner (weiblicher) Haut deutlich gefördert haben, so dass selbst helle Hauttypen unter den Schauspielerinnen (Brigitte Bardot, Ursula Andress) diesem nachzueifern versuchten. Dass aber dieses Verhalten auch an Schauspielern nicht spurlos vorbeigeht, sehen wir an der schwerst lichtgeschädigten Haut eines Robert Redford oder auch Daniel Craig (wenn auch oft noch auf der Leinwand kaschiert). Der US-Schauspieler George Hamilton, durchaus ein mediterraner Hauttyp, besaß in Hollywood über Jahre den Spitznamen "Mr. Tan" (von engl. to tan - sich bräunen), weil er sich bei jeder Gelegenheit und auch gerne unter Zuhilfenahme von reflektierenden Kragenspiegeln für die vermeintlich nahtlose Rund-um-Bräune der Sonne aussetzte. Vor einigen Jahren erhielt er dann die Quittung und entwickelte ein Melanom am Ohr.

Die zunehmende Bereitschaft der Menschen, die Haut auch mittels künstlicher UV-Quellen (Höhensonne, Solarien) zu bräunen, sorgte sehr rasch dafür, dass auch ohne Fernreisen eine braune Haut erlangt werden konnte - und das sogar ganzjährig und witterungsunabhängig. Wenn auch zumindest anfangs diese künstlichen Bräunungsquellen noch ein gewisses Maß an Exklusivität beanspruchen konnten, so sind heutzutage alle über die dann nachfolgenden Exzesse inkl. Flatrates etc. im Bilde. Derzeit besuchen in Deutschland immer noch etwa 3,5 Millionen Menschen Solarien. Darunter sind aktuellen Erhebungen zufolge sogar noch 167.000 Minderjährige, obwohl der Besuch von Sonnenbänken Jugendlichen unter 18 Jahren bereits seit 2009 untersagt ist.

Immer noch ist bei zahlreichen Teenagern, aber auch vielen Erwachsenen braune Haut ein angestrebtes Schönheitsideal. Und noch verzeichnen Urlaubsdomizile in südlichen Ländern Rekordbuchungen. So erklärt sich, dass in Deutschland weiterhin eine Zunahme der Hautkrebs-Erkrankungen um durchschnittlich 7 % pro Jahr prognostiziert wird - und das noch für die nächsten 20 Jahre! Wie problematisch diese Entwicklung laufen kann, sehen wir in abschreckender Weise an den USA (dort erkrankten bereits 2007 mehr als 1 Million US-Amerikaner an Hautkrebs) oder noch extremer an Australien, wo bereits jeder Dritte (!) an Hautkrebs erkrankt war oder ist.

Hautkrebs kann auf vielerlei Art behandelt werden:

Operativ: Siehe "Ambulante Operationen"

Laser:

Eine laserchirurgische Abtragung durch einen ablativen Laser (CO2, ErbiumYag) ist für oberflächlich wachsende Formen, insbesondere aber für Vorstufen (aktinische/ solare Keratosen, Morbus Bowen, Erythroplasie Queyrath, superfizielle Basalzellkarzinome) eine Option. In den letzten Jahren haben die fraktionierten Laser aber vor allem in der Kombination mit der PDT (Photodynamische Therapie) viel Bedeutung erlangt, da sie den Transport des für die PDT notwendigen Medikamentes in tiefere Hautschichten und damit eine höhere Wirksamkeit ermöglichen. Die Behandlung kann üblicherweise nach Anwendung einer Lokalanästhesiesalbe in Kombination mit einem Kaltluftstrahler (Fa. Zimmer Medizinprodukte), ggf. auch in Kombination mit zusätzlich verabreichten Schmerzmitteln durchgeführt werden.

Photodynamische Therapie (PDT):

Ein Verfahren zur Behandlung von Frühformen des weißen Hautkrebses und seinen Vorstufen (aktinische/ solare Keratosen, Morbus Bowen, Erythroplasie Queyrath). Das Grundprinzip ist die Applikation von Delta-Aminolaevulinsäure (5-ALA), einer natürlicherweise auch im menschlichen Stoffwechsel vorkommenden Grundsubstanz, auf die erkrankten Hautzonen, üblicherweise über eine Einwirkzeit von etwa drei Stunden (unter Lichtschutz). Die krankhaften Zellen der Oberhaut nehmen in ihren Stoffwechsel 5-ALA bevorzugt auf und speichern daher in der 3stündigen Einwirkzeit besonders viel davon. Anschließend wird das Areal mit einer speziellen Lichtquelle (BF-RhodoLED, Fa. Biofrontera) bestrahlt. In der nachfolgenden Reaktion wird das in den Zellen befindliche 5-ALA gewissermaßen wie ein Sprengstoff gezündet und die erkrankten Tumorzellen recht selektiv zerstört. Für die Patienten läuft die PDT während der Bestrahlung (Dauer ca. 10-20 Min) mit einem spürbaren Brennen ab, das durch einen Kaltluftstrahler (Fa. Zimmer Medizinprodukte) deutlich abgemildert wird. Im Bedarfsfall verabreichen wir zuvor auch Schmerzmittel. Nach einer PDT ist mit einer sicht- und spürbaren Entzündung zu rechnen, die man mit einem Sonnenbrand vergleichen kann. Noch wirkungsvoller ist die seit einigen Jahren nicht nur von uns zunehmend favorisierte Kombination mit einem fraktionierten CO2-Laser, da sich hierdurch die Nachhaltigkeit des Verfahrens erheblich verbessern lässt. Die herkömmliche PDT (ohne Kombination mit dem Laser) hat bei all ihren Vorzügen den Nachteil, dass -ähnlich wie bei den medikamentösen Verfahren- im Regelfall nach wenigen (1-3) Jahren wieder mit dem Neuauftreten der Grunderkrankung zu rechnen ist - wenn auch weniger stark ausgeprägt als vor der PDT. Dieses gilt insbesondere für die sogenannte Tageslicht-PDT, die wir aus diesem Grund auch nicht empfehlen können, zumal sie nur für aktinische Keratosen Grad I zugelassen ist.

Medikamentöse Verfahren:

Hier kommen verschiedene Mittel zum Einsatz, die allerdings nur mit Einschränkungen empfohlen werden können. Präparate wie Solaraze®, Efudix®, Zyclara®, Aldara®, Picato® oder auch Actikerall® können in Einzelfällen als Alternative in Erwägung gezogen werden. In der Regel werden sie aber als Nachbehandlung im Anschluss an eines der oben angeführten Therapieverfahren hilfreich sein. So oder so ist aber bei der Anwendung mit z.T. stärksten, lokalen Entzündungsreaktionen zu rechnen, die auch noch Tage bis Wochen über die vorgeschriebene Anwendungsdauer (Wochen bis Monate) hinausgehen kann. Die Anwendung dieser Präparate sollte daher nicht ohne ein vorheriges Beratungsgespräch durch uns erfolgen.

Chemotherapien und Immunotherapie bei fortgeschrittenen Hautkrebserkrankungen

Wir sind Kooperationspartner des Hauttumorzentrums der Universitäts-Hautklinik Köln und des CIO Köln/ Bonn, so dass hier eine engmaschige Betreuung entsprechend betroffener Patienten möglich ist. Derzeit kommen praktisch jedes Jahr neue Medikamente auf den Markt; noch neuere Entwicklungen befinden sich ggf. noch in klinischen Studien und eröffnen somit weitere Behandlungsoptionen.

Röntgenstrahlen/ Schnelle Elektronen:

Werden durch spezialisierte Kliniken oder ggf. niedergelassene Strahlentherapeuten durchgeführt. Auf Wunsch beraten wir Sie dazu gerne.